Vier Stunden vor ihrem Tod sprach eine 70-jährige Frau diesen Satz. Eine große Unruhe, ja Panik hatte sie erfasst. Wir haben diese Patientin über viele Wochen begleitet. Sie sagte, sie könne gut von dieser Welt gehen, war gefestigt im Glauben, hatte keine Schmerzen. Auch war sie geborgen und umsorgt von Familie und Freunden. Wir vom Hospiz erlebten diese Begleitung als sehr ruhig.
In den letzten Stunden – wir wurden notfallmäßig gerufen – war alles ganz anders. Panik, Angst, extreme Unruhe der Kranken, die auch auf die Angehörigen übergriff, bestimmte das Bild. Medikamente, die inzwischen vor Ort waren und die Unruhe bekämpfen sollten, halfen auch in höheren Dosen wenig. Die Zugewandtheit der Angehörigen und von uns, Gebete, beruhigen versuchen durch Berührung – das alles half kaum.
So lernen wir, dass wir manchmal nichts wissen und wenig tun können. Den Grund kennen wir nicht. Wir müssen das Leben und Sterben manchmal nehmen, wie es ist, und dürfen ab und zu auch hadern mit Gott und der Welt – unser Herrgott kann das aushalten.
Das Sterben nicht zu idealisieren, sondern auch zu lernen, manches zu akzeptieren, wie es eben ist, ist ein großer Lernprozess, gerade und besonders für die Hospizarbeit.