Titelseite der Flugpost Juli 2024

Flugpost 07.2024

Eine besondere Flugpost

 Schon bei der Konzeption dieser Flugpost wurde klar: alle Artikel haben etwas Neues, Seltenes, Besonderes. Und so hieß sie von Anfang an: Die besondere Flugpost. 

So lesen Sie im Bericht von Mechtild Lauber, die während einer Begleitung gebeten wurde die Lebenserinnerungen der schwerkranken Frau aufzuschreiben. Ein intensiver Austausch begann und gerade bei „Erinnerungen aufschreiben“ werden manchmal tiefe und schmerzliche Erlebnisse verschriftlicht, wodurch eine ganz eigene Intensität entsteht. 

Der Artikel von Sandra Claus beinhaltet eine intensive Abschiednahme vom Verstorbenen. Etwas, das weder selbstverständlich noch häufig bei uns anzutreffen ist. Wir können da von anderen Kulturen und Bräuchen sehr viel lernen! Mich hat diese Abschiednahme sehr berührt und ich bin davon überzeugt, dass das ein heilsamer Beginn des Trauerweges ist. 

Wir werden auch selten angefragt Menschen mit Beeinträchtigungen zu begleiten. Immer mehr Menschen mit Behinderungen werden alt und krank und brauchen hospizliche und palliative Betreuung. Die dazugehörigen Strukturen fehlen – aber mittlerweile »tut sich was« in Augsburg. Es gibt einen Arbeitskreis durch die AHPV um die Versorgungssituation zu verbessern. In dieser Flugpost lesen Sie von unserer Erfahrung durch den eindrucksvollen Bericht von Katja Ruf und Marie Wolf. 

Auch das SpECi (Spirituelle und Existenzielle Begleitung) Projekt »Seelsorge weiter gefasst« ist neu und sehr gut von Susanne Kling in ihrem Artikel beschrieben. Auch in der Zeitschrift Palliativmedizin wurde diesem Thema große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Auseinandersetzung und das gemeinsame Lernen zu diesem Thema wird zeigen, wie wir es umsetzen können – immer im Blick, zum Wohle der uns anvertrauten Menschen. 

Der Artikel von Ingrid Dziuba und Romana Frommelt hat ebenfalls etwas ganz eigenes. Die Ausstellung »Erzähl mir was vom Tod« – Sie dürfen gespannt sein. 

Etwas ganz besonderes Schönes ist mir vor kurzer Zeit begegnet. Somit komme ich zu dem Bild hier auf der ersten Seite. Mimi Kowalkowski, schon lange Mitglied bei uns, kam als Trauernde zu mir. Ihr geliebter Mann Heinz ist plötzlich verstorben. Wir reden miteinander und dann zeigt sie mir das Bild, das auch auf dem Sterbebild zu sehen ist. Es heißt „Die liebenden von Teruel“. 

Die beiden sind oft und viel verreist und waren fasziniert von diesem Grabmal im spanischen Teruel. Ich war es auch, und sehr tief im Inneren berührt. Frau Kowalkowski fand den Gedanken sehr schön, dieses Bild zu veröffentlichen, das die tiefe Liebe von ihr und ihrem Mann symbolisiert.

Ich danke dafür! Die Geschichte zu den Liebenden von Teruel können Sie bei Wikipedia nachlesen. Es ist eine sehr eindrucksvolle und bewegende Geschichte, die intensive Gefühle und Werte aufzeigt, die heute noch genauso aktuell sind wie damals. Ich finde, es lohnt sich, sie zu lesen.

Viele herzliche Grüße

Portrait Reante Flach

Laden Sie das PDF der Ausgabe, um auch folgende Artikel zu lesen:

Erfahrungsbericht

Eine besondere Herausforderung

Mechtild Lauber, Hospizbegleiterin 

Im Sommer wurde ich von Albatros angefragt, ob ich eine ältere Dame mit inoperablem Carcinom, selbstständig alleine wohnend, begleiten möchte. Ich habe gerne zugesagt und sie wöchentlich besucht. […]

Erfahrungsbericht

Eine besondere Abschiednahme

Sandra Claus, Palliativfachkraft

Die Anfrage der Begleitung erreichte uns übers Büro. Angehörige von Herrn L., einem 80-jährigen Mann, der an fortgeschrittener Demenz erkrankt war und im Krankenhaus lag, wünschten sich Begleitung durch unseren Dienst. Aufgrund der eingeschätzten Dringlichkeit erfolgte noch am selben Tag der Erstbesuch und eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin war nach Absprache im Team schnell gefunden. […]

Aus dem Verein

Seelsorge weiter gefasst

Susanne Kling, Palliative Care Fachkraft, Kursleiterin und Moderatorin DGP / DHPV

Mit dem Projekt »Spirituelle und Existenzielle Begleitung am Lebensende« (SpECi) an der Universität Witten/Herdecke sollen Wege, wie Seelsorge zukünftig gestaltet werden kann, identifiziert und eine Verbesserung der spirituellen Sorge um ältere und sterbende Menschen erreicht werden. […]

Aus dem Verein

Eine besondere Begleitung in einer besonderen Wohnform

Marie Wolf, Hospizbegleiterin & Katja Ruf, Palliativfachkraft

Um Menschen mit Beeinträchtigungen ein erfülltes Leben zu ermöglichen, spielen das Engagement von Eltern, Angehörigen und Hilfsorganisationen eine entscheidende Rolle. Durch ihren einzigartigen Einsatz können Wünsche und Bedürfnisse besser gehört und verstanden werden. Für ein möglichst selbstbestimmtes Leben bieten Organisationen wie die Lebenshilfe Augsburg e. V. Wohnformen an, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen zugeschnitten sind. Dazu gehören unter anderem Wohnheime, in denen Menschen mit Beeinträchtigungen und hohem Hilfebedarf in Wohngruppen leben. […]

Aus dem Verein

»Erzähl mir was vom Tod«

Ingrid Dziuba, Kindertrauergruppe

Eine interaktive Ausstellung über das Davor und Danach.

Die Ausstellung will Kinder und Erwachsene anregen, Fragen zu Sterben und Tod zu stellen und eigene Antworten zu suchen. So eine Ausstellung, wo es um das Sterben, den Tod begreifen und das Leben geht, schien uns da sehr geeignet, um eventuell ein paar Impulse für unsere Tätigkeit in der Kindertrauergruppe zu bekommen. […]